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10.10.2003: Stolpe: Brückenschlag zwischen Ost und West vollendet

Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

Pressemitteilung Nr. 400/03
10. Oktober 2003

Stolpe: Brückenschlag zwischen Ost und West vollendet

Das große Wasserstraßenkreuz in Magdeburg ist heute am Freitag vom Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, und dem Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, für die Binnenschifffahrt freigegeben worden.
Wesentliche Teile des Wasserstraßenkreuzes sind die Kanalbrücke über die Elbe und die Schleuse Hohenwarthe. Als Kernstück des VDE 17 verknüpft das Wasserstraßenkreuz das westdeutsche mit dem ostdeutschen Kanalnetz und öffnet der modernen Binnenschifffahrt und der Freizeitschifffahrt den Weg von Hannover über Magdeburg nach Berlin.
Mit sechs Jahren Bauzeit und einem Kostenvolumen von rund 500 Millionen Euro liegt das Bauvorhaben voll im Plan.

Die Bundesregierung als oberster Bauherr zielt mit dem Ausbau der leistungsfähigen Wasserstraßenverbindung zwischen Hannover und Berlin auf eine Entlastung des durch die Vollendung des EU-Binnenmarktes und der Öffnung Osteuropas stark angestiegenen Güterverkehrsaufkommens auf den Straßen sowie auf die Stärkung der ostdeutschen Wirtschaftsstandorte. Der Minister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, begrüßte die planmäßige Fertigstellung des in Europa einmaligen Bauwerks. "Es ist ausdrücklich erklärtes Ziel dieser Bundesregierung, zur Entlastung der Umwelt und Verhinderung von Staus, Güterverkehr von der Straße auch auf die Wasserstraße zu verlagern. Es ist uns daher wichtig, die Wasserstraßen als sichere und umweltfreundlicher Verkehrswege wieder attraktiver für die Wirtschaft zu machen." Vor dem Hintergrund eines stetig zunehmenden Verkehrswachstums sieht Minister Stolpe beste Aussichten für eine Renaissance des Systems Schiff - Wasserstraße als modernes Verkehrssystem. "Weder Lkw noch Bahn können so ressourcensparend, billig, sicher und leise Transportleistungen erbringen wie die Binnenschifffahrt" ,so Minister Dr. Stolpe.

Im Zentrum des auf einer Fläche von 137 Hektar entstandenen Wasserstraßenkreuzes liegt mit 918 Metern Europas längste Kanalbrücke, die den Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal über Vorland und Elbe hinweg verbindet. Die Brücke, die bereits 1919 erstmals geplant und deren Bau kriegsbedingt 1942 eingestellt wurde, macht nun erstmalig eine Querung der Elbe bei Magdeburg möglich, ohne von den wechselnden Wasserständen der Elbe abhängig zu sein. Die neuen Schleusen in Hohenwarthe mit 190 Meter Nutzlänge und rd. 18,50 Meter Hubhöhe stellen das Bindeglied vom Mittellandkanal zu den Märkischen Wasserstraßen dar

Achim Pohlman, Präsident der bauausführenden Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost, nannte die Öffnung des Wasserstraßenkreuzes einen "Quantensprung" für die Binnenschifffahrt: "Moderne Binnenschiffe können nun ganzjährig und wasserstandsunabhängig die Elbe überqueren und die Magdeburger Häfen vom Mittellandkanal aus ansteuern. Die große Bedeutung, die dies für die Binnenschifffahrt und ihre Attraktivität für die verladende Wirtschaft hat, lässt sich im Hinblick auf die Elbe-Niedrigwasserstande der letzten Monate leicht ermessen."

Im Zuge der Bauvorhaben zum Wasserstraßenkreuz wurde außerdem eine Reihe von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen geplant und umgesetzt, die auf einer Fläche von 260 Hektar neue Auen- und Waldgebiete entstehen lassen.
Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

Brücke: 2248