Am morgigen Montag werden in Dresden die diesjährigen Brückenpreise verliehen. Nominiert sind in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken:
Eisenbahnbrücke Scherkondetal
„Die Brücke über das Tal der Scherkonde im Weimarer Land ist eine herausragende
Innovation im Eisenbahnbrückenbau. Das 576,5 m lange Bauwerk im Zuge der
Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle ist die erste semi-integrale Brücke für den
Hochgeschwindigkeitsverkehr der Bahn. Die nahezu fugen- und lagerlose Konstruktion
ermöglichte ein wartungsarmes, ästhetisch überzeugendes Bauwerk“, urteilte die Jury.
Rheinbrücke Wesel
„Die Brücke über den Rhein bei Wesel ist die richtige Lösung für diesen Ort“, befand die
Jury. „Mit der konsequent nach dem Kraftfluss gestalteten einhüftigen Schrägkabelbrücke
und ihrem weithin sichtbaren 130 m hohen Pylon wurde eine klassische Aufgabe planerisch
optimal analysiert und konstruktiv perfekt umgesetzt.“
Sandauer Brücke Havelberg
Mit zurückhaltender Eleganz verbindet der flache Stabbogen der Sandauer Brücke die
Inselstadt Havelberg und die umgebende Landschaft. Die sich harmonisch in das historische
Stadtbild einfügende Brücke überzeugt“, so die Jury, „sowohl als Ganzes als auch durch eine
Fülle gelungener Details.“
In der Kategorie Fußgängerbrücke:
Grimbergbrücke Gelsenkirchen
„Die einseitig aufgehängte, integrale Hängebrücke überquert den Rhein-Herne-Kanal in
einem weiten Bogen. Der kühne Schwung des schwerelos anmutenden Bauwerks leistet
einen ästhetisch anspruchsvollen Beitrag zur Funktionalität des Wegenetzes im Emscher
Landschaftspark.“
Blaue Welle Flöha
„Die S-förmig über die Bundesstraße 173 und die Gleise der Erzgebirgsbahn geschwungene
Brücke löst die schwierige Anbindung eines an das Bahnhofsareal angrenzenden Sport- und
Erholungsgebietes auf elegante Weise. Durch ihr fließendes Erscheinungsbild und die
entsprechende Farbgebung wird die Brücke zur „Blauen Welle“.
Victor-Neels-Brücke über den Urftsee
„Die einhüftige Hängebrücke zur stützenfreien Überbrückung des Urftsees stellt mit
geringstem Materialaufwand eine bewundernswerte Leichtigkeit her. Hier wurde mit Umsicht
nachhaltig und innovativ gebaut, situationsgerecht und wirtschaftlich“, so die Jury.
Mit dem Deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet werden die Bauwerke sowie die
Ingenieure, die maßgeblich am Entstehen der jeweils siegreichen Brücke beteiligt waren. Die
Bekanntgabe der Gewinner bleibt aber bis zur Preisverleihung streng gehütetes Geheimnis
der Juroren. Die spannende Festveranstaltung zur Vergabe des „Deutschen
Brückenbaupreises 2012“ findet am 12. März 2012 in Dresden statt. Dazu erwarten BIngK
und VBI rund 1.300 Gäste.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung fördert den Preis im Rahmen
der Initiative Baukultur und hat erneut die Schirmherrschaft übernommen. Die DB AG ist
wiederum Hauptsponsor.
Brücken verbinden – und sind ein unentbehrlicher Teil der Baukultur. Die sechs nominierten
Brücken verbinden Ästhetik und konstruktive Kreativität auf vorbildliche Weise. Auch in
diesem Jahr zeigt der Deutsche Brückenbaupreis, dass Ingenieure einen wesentlichen
Beitrag zur Baukultur in Deutschland leisten.
Der Preis zur Würdigung herausragender Ingenieurleistungen wurde 2006 aus der Taufe
gehoben und seitdem alle zwei Jahre vergeben.