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16.06.2020:
TVO-Planung wird konkreter: Rad- und Fußverkehr erhält eigene Brücke

Aus der Sitzung des Senats am 16. Juni 2020:

Der Senat hat heute auf Vorlage der Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, den Jahresbericht 2020 zum Planungs- und Baufortschritt der Tangentialen Verbindung Ost (TVO) beschlossen.

Neu aufgenommen in die aktuelle Vorplanung ist insbesondere eine innovative Lösung für den Rad- und Fußverkehr am Knotenpunkt Alt-Friedrichsfelde/Alt-Biesdorf (B1/B5) und der Märkischen Allee (B158): Hier sollen Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger eine eigene Verteilerebene als neues Brückenbauwerk über der Bundesstraße erhalten.

Die Tangentiale Verbindung Ost (TVO) ist eine geplante Nord-Süd-Straße zwischen den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Sie soll die B158 nach Süden verlängern und dabei angrenzende Ortsteile wie Friedrichsfelde, Karlshorst, Biesdorf oder Köpenick von Verkehr entlasten. Dafür sind zwei Kfz-Spuren je Richtung geplant, flankiert von einem insgesamt vier Meter breiten Zwei-Richtungs-Radweg (pro Richtung 2 m) und einem 2,40 Meter breiten Gehweg. Die rund 7,2 Kilometer lange Verbindung verläuft zwischen der Bundesstraße B1/B5 (Knotenpunkt Märkische Allee) im Norden und der Straße An der Wuhlheide (Knotenpunkt Spindlersfelder Straße) im Süden kurz vor der Wilhelm-Spindler-Brücke über die Spree. Auch eine Busverbindung über die TVO ist geplant.

Um am nördlichsten Knotenpunkt, B1/B5 und Märkische Allee, bei hoher Belastung sichere Verkehrslösungen zu schaffen und den Flächenverbrauch zu minimieren, soll diese Kreuzung auf drei Ebenen gebaut werden: Der Kfz-Verkehr im Zuge der B1/B5 wird dabei in Tunnellage, der Kfz-Verkehr der TVO/Märkische Allee wird ebenerdig geführt. Der Fuß- und Radverkehr erhält darüber eine von vier Seiten zugängliche kreisförmige Brückenanlage (Abbildung vgl. Link unter www.berlin.de

Bis zur vorliegenden Planungsstufe sind in einem aufwändigen Verfahren zehn verschiedene Trassenkorridore untersucht und die verkehrsplanerischen Ziele festgelegt worden. In drei Bürgerinformationsveranstaltungen wurden Zwischenergebnisse vorgestellt und diskutiert. Die Variantenuntersuchung konnte im August 2019 abgeschlossen werden, seitdem wurde mit hoher Priorität an der Vorzugsvariante gearbeitet: Diese Trasse verläuft im Norden nach Gleisüberquerung zunächst auf der Westseite des Berliner Eisenbahn-Außenringes, kreuzt die Gleisanlagen dann erneut in Biesdorf und verläuft weiter im südlichen Abschnitt auf der Ostseite der Gleise. Diese Variante reduziert die Eingriffe in die Natur und in anliegende Grundstücke auf ein Mindestmaß. Der jetzige Verlauf erhält insbesondere den Bestand alter Eichen im Waldgebiet Wuhlheide und umfährt das Waldgebiet im Biesdorfer Busch.

Nachdem die Vorplanungsunterlagen für die Straße bereits fertiggestellt sind, beschreibt der Bericht nun die nächsten Schritte: Derzeit werden die Planungen für die Brücken- und Stützbauwerke sowie die Baulogistik konkretisiert. Auch sind die Gutachten für Lärm- und Luftschadstoffe, Baugrunduntersuchungen und die Einbeziehung der Versorgungsunternehmen in der Bearbeitung.

Die Baumaßnahme wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit 90 Prozent Bundesmitteln gefördert. Der zehnprozentige Eigenanteil Berlins ist im Doppelhaushalt 2020/2021 und der Finanzplanung für die Jahre 2019 bis 2023 mit 155 Mio. € berücksichtigt.

Aufgrund diverser Verzögerungen – wie bei der Planung der Eisenbahnüberführungen, die das Land Berlin 2019 von der Deutschen Bahn übernehmen musste – ist die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens frühestens im Jahr 2022 möglich.


Quelle: Senat Berlin

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