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17.12.2020:
A4/A44/A544: Freie Fahrt auf dem neuen Überflieger

Mit der Freigabe des so genannten Überfliegers schreiten die Arbeiten beim Umbau des Autobahnkreuzes Aachen einen großen Schritt voran. Seit Donnerstag (17.12.) rollt der Verkehr zweispurig aus Richtung Niederlande über die neue Brücke. "Für Pendler und die Wirtschaft ist heute ein guter Tag. An einem wichtigen Knotenpunkt rollt der Verkehr jetzt wieder reibungslos. Mein Dank gilt allen, die den Bau unter schwierigen Bedingungen im laufenden Verkehr vorangetrieben haben", sagte NRW-Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst zur Öffnung des Brückenbauwerks für den Verkehr. Ein Autobahnkreuz sorgt mit Verbindungsrampen und Überführungen dafür, dass die Verkehrsteilnehmer ohne große Störungen die Richtung wechseln können – meist in der klassischen Kleeblatt-Form kreisen die Verkehrsteilnehmer durchs Kreuz, um von A nach B zu kommen. Bis zu einem bestimmten Verkehrsaufkommen klappt das reibungslos – der stetig wachsende Verkehrsstrom auf den NRW-Autobahnen bedingt allerdings, dass manche Kreuze den Fahrzeugmengen nicht mehr gewachsen sind. Und wenn dann auch noch ein "fünfter Arm" die Geometrie des Kreuzes aus dem Gleichgewicht bringt, ist planerisches Geschick gefragt, um viel Verkehr in alle Richtungen gleich gut zu verteilen. Das Kreuz Aachen ist ein solcher Verkehrs-Hotspot. Hier kreuzen sich nicht nur A4, die aus Richtung Niederlande nach Köln führt, und A44, auf der der Verkehr von Belgien in Richtung Düsseldorf fließt. Auf einem fünften Arm schickt die Aachener Stadtautobahn A544 zusätzlichen Verkehr in den Knotenpunkt. In den 1960er und 1970er Jahren geplant und Stück für Stück ausgebaut war das Kreuz den Pendlerströmen und dem zunehmenden Güterverkehr nicht mehr gewachsen – 2009 begann darum ein umfangreicher Um- und Ausbau. Gut fünf Jahre sollte gebaut werden, "und diese Zeit hätten wir auch eingehalten", sagt Klaus Erdorf, Straßen.NRW-Projektleiter. Wenn es nicht Probleme mit einem Bauwerk mitten im Kreuz gegeben hätte. Jetzt, vier Jahre später, wird der so genannte Überflieger freigegeben. Der Neubau dieses Bauwerks, das die A4 über die A544 führt, war im ursprünglichen Bauplan nicht enthalten. "Wir mussten im laufenden Verkehr abbrechen und neu bauen – eingezwängt zwischen den Fahrbahnen", sagt Erdorf. Bevor die Brücke errichtet werden konnte, wurden provisorische Umfahrungen gebaut, schließlich sollte der Verkehr trotz der umfangreichen Arbeiten immer fließen. "Unser Ziel bei allen Aus- und Umbauten ist, die Verkehrsteilnehmer so wenig wie möglich zu belasten", sagt Straßen.NRW-Direktor Dr. Sascha Kaiser. Er weiß aber auch, dass bei einem solchen Mammutprojekt, wie dem Ausbau des fünfarmigen Autobahnkreuzes, die Zeit mit der Baustelle lang wird: "Mit der Freigabe des Überfliegers ist aber wieder ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem leistungsfähigen Knotenpunkt geschafft." Seit Donnerstag (17.12.) fließt der Verkehr auf dem neuen Überflieger auf zwei Spuren. Bis alle Verkehrsbeziehungen so geführt werden, wie es sich die Planer für einen optimalen Verkehrsfluss vorgestellt haben, wird es allerdings noch etwas dauern. In den kommenden Monaten müssen provisorische Umfahrungen wieder zurückgebaut und zusätzliche Rampen hergestellt werden. Auch der Lärmschutz im südlichen Teil des Kreuzes wird komplettiert. Im Herbst sollen die Arbeiten im Kreuz abgeschlossen sein. Gebaut wird rund ums Kreuz aber weiterhin. Bis zum Frühjahr 2023 wird die A44 im Bereich der Anschlussstelle Broichweiden auf sechs Spuren ausgebaut. Diese Arbeiten haben im Frühjahr 2020 begonnen. 140.000 Fahrzeuge werden täglich im Kreuz Aachen gezählt. Tendenz steigend. Damit PKW wie Lastwagen sicher und ohne Stau diesen wichtigen Knotenpunkt passieren können, liegen im Endausbau bis zu 17 Spuren nebeneinander. Die Ost-West-Verbindung, die als Fernstrecke europaweite Bedeutung hat, führt künftig sechsspurig durch das Kreuz, die wichtigsten Abbiegebeziehungen kommen mit weniger Verflechtungen aus – das Kreuz wird nicht nur leistungsfähiger, sondern auch die Verkehrssicherheit wächst.

Quelle: Strassen.NRW

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