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05.03.2021:
Abbruch und Neuplanung der Passerelle Schwieri in Liestal

Die SBB bricht in der Nacht vom 23. Mai 2021 die Passerelle Schwieri in Liestal ab. Grund sind die Arbeiten für den Vierspurausbau. Fussgängerinnen und Fussgänger nutzen ab dann den Bahnübergang Schwieri, die Seltisbergerbrücke oder die Bahnhofunterführung. Die Planung einer neuen Passerelle läuft.


Die Passerelle Schwieri muss in der Nacht von Sonntag auf Montag, 23./24. Mai 2021, abgebrochen werden. Grund dafür sind die Arbeiten für das Bahnausbauprojekt Vierspurausbau Liestal. Für Fussgängerinnen und Fussgänger gibt es folgende Alternativen:  

     * Bahnübergang Schwieri: Dieser liegt gleich neben der Passerelle, hat aber wegen des regen Zugverkehrs lange Schliessungszeiten. Im Frühling 2022 muss er wegen des künftig doppelt so breiten Gleisfeldes aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. 

    *  Seltisbergerbrücke: Diese liegt rund 250 Meter östlich von der Passerelle Schwieri. Aktuell ist die zweite Brückenhälfte in Bau, die erste Brückenhälfte ist in Betrieb, auch für Fussgängerinnen und Fussgänger. Voraussichtlich im August 2021 geht die Brücke komplett in Betrieb. 

    *  Wegunterführung Orisbach (Hinterseeweg): Diese liegt 220 Meter westlich von der Passerelle. Sie ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt und geht Mitte 2022 wieder in Betrieb. 

    *  Bahnhofunterführung: Diese liegt 350 Meter westlich von der Passerelle. Die SBB erstellt südlich des Gleisfeldes einen stufenfreien und steigungsarmen Gehweg vom Schwieriquartier zum Bahnhof, inklusive einer dazu nötigen provisorischen Fussgängerbrücke über den Orisbach. Dieser Gehweg geht Ende Mai 2021, kurz nach dem Abbruch der Passerelle, in Betrieb. 

    Der Abbruch ist mit der Stadt als Miteigentümerin der Passerelle abgestimmt. Die SBB wird die Einwohnerinnen und Einwohner von Liestal Ende März mit dem quartalsweisen Einwohnerschreiben informieren. Sie ist sich bewusst, dass diese Alternativen für die Quartierbevölkerung Umwege mit sich bringen und bedauert dies. Länger kann die SBB die bestehende Passerelle jedoch nicht offenhalten, weil sie für die Arbeiten im südlichen Burggraben zwingend die Totalsperre der Waldenburgerbahn nutzen muss. Diese Sperre dauert von 6. April 2021 bis 10. Dezember 2022, siehe www.blt.ch/neubau-wb. 

    Bewilligungsverfahren für Passerelle wegen Einsprachen sistiert 

    Eine neue, breitere Passerelle hätte im Sommer 2021 als Ersatz in Betrieb gehen sollen. Bei dieser hätte stadtseitig eine neue, breite Rampe mit einer Neigung von 18 Prozent und einem Zwischenpodest die heutige Treppe mit schmaler Nebenrampe abgelöst. Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens für den Vierspurausbau gingen jedoch beim verfahrensführenden Bundesamt für Verkehr (BAV) Einsprachen gegen die Passerelle ein. Diese verlangten eine behindertengerechte Ersatzlösung für den aufzuhebenden Bahnübergang Schwieri. Die Einsprechenden forderten darum beidseits der Passerelle weniger steile Rampenzugänge oder Lifte, zusätzlich zum Fuss- und Veloverkehrsprojekt «Orisstege» der Stadt Liestal, welches künftig behindertengerechte Alternativen via Bahnhof bieten soll. Das BAV sistierte deshalb das Bewilligungsverfahren für die Passerelle und beauftragte die SBB, bis Mitte 2020 einen Vorschlag für eine alternative Variante einzureichen. 

    Projektierung einer alternativen Variante läuft   

    Die SBB erarbeitete darauf in enger Abstimmung mit der Stadt einen Variantenfächer und präsentierte diesen auch den Einsprechenden. Der eingereichte Favorit von SBB und Stadt war eine Passerelle, die auf Stadtseite eine Rampe mit einer Neigung von 6 Prozent vorsah. Das BAV prüfte die eingereichten Unterlagen und beauftragte die SBB Anfang 2021 mit der detaillierten, planerischen Ausarbeitung einer Passerelle mit einer weniger steilen, stadtseitigen Rampe. Für letztere gab das BAV eine Neigung von 10 Prozent vor. Die SBB nimmt nun gemäss den Vorgaben des BAV die nötigen Anpassungen bei der Planung der Rampe vor. Da das BAV die Anpassung der stadtseitigen Rampe als wesentliche Änderung betrachtet, ist sodann ein separates, zusätzliches Plangenehmigungsverfahren (PGV) gemäss Eisenbahngesetz für die neue Variante der Passerelle nötig. Die SBB erarbeitet das dazu erforderliche, detaillierte Dossier und will dieses bis spätestens im Sommer 2021 beim BAV einreichen. Voraussichtlich im Herbst 2021 wird das Dossier im Rahmen des PGV auf der Liestaler Stadtverwaltung öffentlich aufliegen.  

    Termin für bauliche Umsetzung noch offen  

    Das Plangenehmigungsverfahren dauert inklusive öffentlicher Auflage rund ein Jahr oder auch länger, was unter anderem abhängig von allfälligen Einsprachen und Beschwerden ist. Wann die Baubewilligung vorliegt, ist folglich noch offen. Die Umsetzung richtet sich sodann nach der Verfügbarkeit der nötigen Gleissperren. Es ist daher möglich, dass mit dem Bau der neuen Passerelle auch erst nach 2025, beziehungsweise nach der Inbetriebnahme des Vierspurausbaus begonnen werden kann.


    Quelle: SBB- Schweizer Bundesbahnen: Text: Roman Marti Fotos: Movepics.ch

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