Nach dem schweren Lkw-Brand auf der Autobahn A 40 direkt unterhalb den Eisenbahnbrücken in Mülheim-Styrum startet die Deutsche Bahn (DB) im April mit den Arbeiten für den Einbau von zwei weiteren Hilfsbrücken. Die DB hatte die beiden Brücken für den Güterverkehr und die S-Bahn von und nach Oberhausen im Dezember abreißen müssen, nachdem Gutachter sie nicht mehr für den Eisenbahnverkehr freigeben konnten.
In fünf
Phasen baut die DB die Hilfsbrücken und macht sie für den
Eisenbahnverkehr einsatzbereit. Insgesamt vier Widerlager müssen neu
aufgebaut werden, die zwei Behelfsbrücken tragen. Dafür ist Großgerät
notwendig, beispielsweise Bohrgeräte mit je 100 Tonnen Gewicht.
Insgesamt 30 neue Bohrpfähle mit einem Durchmesser von mehr als einem
Meter treibt die DB 26 Meter tief in den Boden, arbeitet die Bewehrungen
ein und füllt die Löcher mit Beton. Auch für die Rammarbeiten, um
Spundwände im Boden zu versenken und damit die Widerlager zu verankern,
ist Großgerät oben auf der Baustelle im Einsatz. Um die großen Baugeräte
auf die Baustelle zu heben, zu versetzen und wieder herunterzuheben,
kommen wie bereits beim Bau der ersten Hilfsbrücke im letzten Jahr 750
Tonnen-Kräne zum Einsatz. Dann müssen die Autobahn und zweitweise auch
die Eisenbahnstrecke von Essen nach Duisburg gesperrt werden. Denn sie
verläuft mittig zwischen den beiden neu zu bauenden Hilfsbrücken.
Die DB hat in enger Abstimmung mit der Autobahn GmbH den Bauablauf so eingetaktet, dass notwendige Sperrungen möglichst am Wochenende oder rund um Feiertage liegen, um die Auswirkungen auf Pendler:innen möglichst zu reduzieren. Außerdem nutzt die DB eine ohnehin geplante Sperrung für die Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks in Duisburg und weiterer umfangreicher Modernisierungsarbeiten.
Der Einbau der Hilfsbrücken startet dann abends am 13. August. Neun Tage haben die Experten Zeit, um die beiden Brücken einzubauen, den beschädigten Asphalt zu erneuern und die Seitenwege neu zu pflastern. Besondere Herausforderung: Es sind zwei 750-Tonnen-Kran-Kolosse zeitgleich im Einsatz, die nebeneinander auf engstem Raum an beiden Hilfsbrücken arbeiten. Aber nur so kann die Sperrung auf der Autobahn und der Eisenbahnstrecke so kurz wie möglich gehalten werden. Am 6. September sollen die beiden Brücken dann in Betrieb gehen. Vorher werden noch Schienen, Schotter und Schwellen verlegt und die Oberleitungsanlage neu angeschlossen.
Insgesamt liegt der Schaden bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Über die Auswirkungen auf den Eisenbahnverkehr und die Autobahn informieren DB und Autobahn GmbH rechtzeitig. Für die Sperrung der Strecke zwischen Essen und Duisburg wird das bekannte Ersatzkonzept mit Umleitungen, Haltausfällen und Schienenersatzverkehr gefahren. Über Details informieren die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen.