Archivnummer
BAS 7417

Montgomery Bridge


Bild-ID: 25478
Fotograf: Denkschrift zur Übergabe der wiederhergestellten Strassenbrücke über den Rhein bei Wesel (1953)     
Fotonutzung ?

Land:
Deutschland 
Region:
Nordrhein-Westfalen 
Stadt:
Wesel 
Lage:
stromaufwärts neben der heutigen Rheinbrücke  
Fluss/Tal:
Rhein  
Verkehrsweg:
Strasse  
Brückentyp:
Fachwerkbrücke  
Material:
Stahl  
Baujahr:
1946, 1953 demontiert  
Spannweite:
 73.15 m
Gesamtlänge:
 619.82 m
Breite:
 13.80 m
Brückenfläche:
 - m
Fahrbahnhöhe:
 - m
Pfeilerhöhe:
 - m
Status:
zerstört 
Details:
Schon kurze Zeit nach Inbetriebnahme der Behelfsbrücke vom April/Mai 1945 war klar, dass die kapazität nicht ausreichen würde. So wurde bereit 1946 eine neue provisorische Brücke gebaut, die Montgomery Bridge.
Sie bestand aus dem weitverbreiteten Schnellbausystem dem Bailey-Fachwerk. Die Gründung wurde von der bestehenden Behelfsbrücke mit Franki-Pfählen realisiert. Am 24.08.1945 erhielt die Frankipfahl-Baugesellschaft aus Düsseldorf den Auftrag für die Gründung.
Da die amerikanische Behelfsbrücke etwas tiefer als die Unterstrom zu errichtende Bailey-Brücke lag, konnte die amerikanische Brücke zuerst als Rammbühne und später als Schalung für die Pfeilerköpfe, als Arbeitsbühne für die betonierarbeiten und als Montagegerüst für die Bailey-Brücke genutzt werden.
Der Aufbau der Überbauten erfolgte in folgenden Arbeitsgängen:
1. herstellung der mittleren Überbaues in der Achse der unterstromigen Brücke über den Pfeilern III-V, zunächst nur einstöckig.
2. Längsverschiebung dieses Überbaues über die Mittelöffnung bis zum Pfeiler VI. Diese Maßnahme war erforderlich, da zwischen Pfeiler V und VI die alte amerikanische Behelfsbrücke aus schifffahrtstechnischen Gründen bereits zum großen Teil abgebrochen und damit die Plattform für die Montage des stählernen Überbaus beseitigt worden war.
3. Aufbau der übrigen Überbauten in der Achse der unterstromigen Brücke, einstöckig.
4. Querverbindung der einzelnen Überbauten in die Achse der oberstromigen Brücke um 7,32 m. Hierbei wurden zuerst die auskragenden Überbauten in die endgültige Lage verschoben und dann die eingehängten Überbauten auf besonderen Hilfkonsolen, die auf den Enden der Kragarme angebracht waren.
5. Aufstocken der oberstromigen Überbauten
6. Aufbau der Überbauten der unterstromigen Brücke in der gleichen Abfolge.

Die Aufstellung der stählernen Überbauten nahmen ausschließlich englische Pioniereinheiten vor.
An beiden Enden hat die Brücke als Abschluß je ein Portal erhalten. Die Portale trugen den namen des an der Erzwingung des Rheinüberganges maßgeblich beteiligten englischen Herrführers Feldmarschall Montgomery.
Die Brücke wurde in nur 5 Monaten fertiggestellt. Am 5.Februar 1946 wurde die Brücke eröffnet.

Gleich im ersten winter (1946/1947) geriet die Brücke in höchste Gefahr. Starkes Treibeis bedrohte die Brücke. Das Eis setzte sich an den Eisbrechern vor den Brückenpfeilern fest und bildete eine fast geschlossene Eisdecke. Nur durch den Einsatz von Eisbrecherschiffen und von englischen Pionieren durchgeführte Eissprengungen konnte die Brücke den Winter überstehen.
Durch die enge Schiffsdurchfahrt kam es zu zahlreichen Schiffsunfällen, wie z.B ein holländischer Schlepper namens `Modi`, der unmittelbar an einem Eisbrecher vor einem Strompfeiler sank und mit einem Schiffskran geborgen werden musste.
Autos und Lastwagen dufen nur mit 25 km/h über die Brücke fahren, trotzdem geriet die Brücke in heftiges Schwanken, so dass die Anwohner bald nur noch von der `Munteren Gummibrücke`sprachen.
Nach dem Bau der neuen Rheinbrücke (BAS 140) 1953 wurde die Montgomery Bridge abgebrochen. 
Baulastträger:
 
Baulastnummer:
 

Lageplan
Breitengrad, Längengrad: 51.6446266667, 6.6049933333