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14.12.2012: Nibelungenbrücke: Geplante Fertigstellung im Spätsommer 2013

Die historische Nibelungenbrücke verbindet das rheinland-pfälzische Worms über den Rhein hinweg mit den hessischen Städten Bürstadt und Lampertheim. Sie war bis ins Jahr 2008 die einzige Straßenbrücke zwischen Mannheim und Mainz und dementsprechend belastet. Täglich rund 23.000 Fahrzeuge machen die Nibelungenbrücke zum zentralen Bestandteil eines leistungsfähigen Straßennetzes. Dieses hohe Verkehrsaufkommen erforderte den Bau einer parallelen zweiten Brücke sowie eine umfangreiche Sanierung des bestehenden Bauwerks. Im September 2008 wurde die neue Rheinquerung eröffnet. Ihre beiden Fahrspuren werden einstweilen im Gegenverkehr genutzt; künftig aber sollen sie ausschließlich den Verkehr in Richtung Hessen bewältigen, während die historische Nibelungenbrücke nach ihrer Sanierung die Gegenrichtung übernimmt.

Ziel der im Frühjahr 2010 begonnenen Sanierungsmaßnahmen an der Nibelungenbrücke ist es, die beiden Vorlandbrücken aus dem Jahr 1900 und die Strombrücke, eine Spannbetonbrücke aus dem Jahr 1953, für die Zukunft voll funktionsfähig zu erhalten und die Konstruktion gleichzeitig an die gestiegenen Verkehrsbelastungen anzupassen.

Im Rahmen der Sanierungsarbeiten der Nibelungenbrücke erfolgt eine grundhafte Instandsetzung der Vorlandbrücken und des Brückenbauwerkes der Strombrücke. Dabei wurden die Fahrbahntafel aus Beton auf den Vorlandbrücken Rheinland-Pfalz und Hessen abgebrochen und in Leichtbeton wieder hergestellt. Auf der Strombrücke erfolgte eine Sanierung der Fahrbahntafel. Durch den Einbau zusätzlicher Spannglieder in die Hohlkästen unterhalb der Fahrbahntafel wurde die Spannbetonkonstruktion der Strombrücke verstärkt. Im weiteren Verlauf der Sanierungsarbeiten werden die Fahrbahnbeläge, Abdichtungen, die außenliegenden Kappen, Geländer, Schutzplanken, die Fahrbahnübergänge und die Straßenbeleuchtung der Brücke erneuert. Desweiteren werden Betonschadstellen instandgesetzt und eine neue Entwässerung eingebaut. Die Betonoberflächen der Strombrücke werden mit einem Oberflächenschutzsystem versehen. Das Mauerwerk der historischen Wände und Bögen der Vorlandbrücken aus der Zeit um 1900 wurden umfangreich saniert und instandgesetzt.

Trotz intensiver Voruntersuchungen der einzelnen Brückenbauwerke und bei aller Sorgfalt bei der Ausschreibung und der Bauvorbereitung, wurden die Mitarbeiter von Hessen Mobil und der ausführenden Baufirma im Laufe der Sanierungsarbeiten immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, die im Vorfeld nicht zu erkennen und zu kalkulieren waren.
Um hierbei auch dem Anspruch der Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit einer so umfangreichen Sanierung gerecht zu werden, mussten mehrfach neue technische Lösungen in Zusammenarbeit mit Statikern und Bautechnikern entwickelt werden und diese dann mit der Denkmalbehörde und anderen Beteiligten abzustimmen. Um die aktuellen technischen Grenzwerte einhalten zu können, konnten die üblichen Bauverfahren nicht zur Anwendung gebracht werden.
Vor allem bei den Instandsetzungsarbeiten am Mauerwerk der historischen Wände und Bögen der beiden Vorlandbrücken wurden beim Öffnen der Bauwerke einige Baumängel erkennbar, die von außen bis dahin nicht sichtbar gewesen waren und die zu aufwändigen Mehrleistungen führten. Hierdurch kam es natürlich zu einer Verzögerungen im Bauablauf und zu einer Verlängerung der Bauzeit.

Aufgrund des einsetzenden Winterwetters konnte die Fertigstellung der Fahrbahnabdichtung auf der Strombrücke und der Fahrbahndecke auf dem gesamten Brückenbauwerk nicht wie geplant noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Fertigstellung der Fahrbahnabdichtung, der Fahrbahn sowie der Entwässerungseinrichtung erfolgt bei geeigneter Witterung im Frühjahr 2013.

Auf dem Rudiment des ehemaligen Hessenturmes wurde ein Schutzzelt errichtet. Hier wurden die oberen Zugänge zu dem Hessenturm verschlossen. Es ist geplant im Januar den außenliegenden neuen Treppenturm fertigzustellen.

Im weiteren Bauablauf soll ab Mai 2013 mit den Bauarbeiten zur Herstellung der Straßenanschlüsse auf der hessischen und der rheinland-pfälzischen Seite der Brücke begonnen werden. Parallel hierzu erfolgen der Einbau der Innenausstattung der Vorlandbrücken und die Beschichtung der Untersicht der hessischen Vorlandbrücke.

Die Fertigstellung und Freigabe für den Verkehr ist für Spätsommer 2013 geplant. Die Baukosten der gesamten Baumaßnahme betragen rund 13,6 Millionen Euro.

Hessen Mobil bittet bei allen Verkehrsteilnehmern um Verständnis für die Verzögerungen bei der Sanierung der historischen Nibelungenbrücke.
Quelle: Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement

Brücke: 1384