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22.09.2014: Wirksamkeit der Dresdner Waldschlößchenbrücke wurde untersucht
Mit fünf bis acht Kilometern pro Stunde schneller unterwegs und Entlastung der Umwelt
Im Auftrag des Straßen- und Tiefbauamtes hat die Arbeitsgruppe Verkehrstechnik Dresden, im Rahmen eines Vorher-Nachher-Vergleiches unter der Projektleitung von Prof. Werner Schnabel von der Technischen Universität Dresden Untersuchungen zur verkehrlichen Wirksamkeit der Dresdner Waldschlößchenbrücke durchgeführt.
„Die umfangreichen Untersuchungen haben gezeigt, dass die Waldschlößchenbrücke von Auto- und Radfahrern stark angenommen wird und nach einem Jahr bereits zu einem festen Bestandteil im Hauptstraßennetz der Landeshauptstadt geworden ist. Das spiegelt sich in der Gesamtbelegung von acht Millionen Kraftfahrzeugen im ersten Betriebsjahr wieder", so Bürgermeister Jörn Marx.
Das Untersuchungskonzept beinhaltete die Befahrungen von vier verschiedenen Routen über die Elbe mit einem Messfahrzeug. Das war im September 2012 und im April 2014 im Tages- und Spitzenverkehr unterwegs. Bei 116 Messfahrten wurden insgesamt rund 1 060 Kilometer zurückgelegt. Außerdem sind die Verkehrsbelegungsdaten von Dauerzählstellen vor und nach der Inbetriebnahme der Waldschlößchenbrücke verglichen worden.
Das Ergebnis: Die Reisegeschwindigkeit ist im Tagesverkehr um 5 km/h von 26,2 km/h auf 31,3 km/h gestiegen. Im Spitzenverkehr erhöhte sie sich um 8 km/h von 20,3 km/h auf 28,3 km/h. Durch die Nutzung der Waldschlößchenbrücke verkürzt sich der Weg bei den untersuchten Messstrecken um durchschnittlich einen Kilometer. Die darauf basierte Nutzensabschätzung weist werktags einen Reisezeitgewinn von etwa 2 000 Stunden aus. Das spart etwa 3 000 Liter Kraftstoff und mindert den Kohlendioxidausstoß um 7,1 Tonnen.
Beim Vergleich der gemessenen Verkehrsstärkedaten der Dauerzählstellen zeigt sich, dass größere Veränderungen hauptsächlich auf den angrenzenden Elbebrücken und auf dem neu entstandenen Straßenzug Fetscherstraße - Waldschlößchenbrücke - Stauffenbergallee eingetreten sind: vorher 17 000 Kfz/24h, nachher 30 000 Kfz/24h. Während der Brückenverkehr auf der Carolabrücke werktags mit über 5 000 Kfz/24h zurückgegangen ist, beträgt der Rückgang auf der Blasewitz-Loschwitzer Brücke rund 3 000 Kfz/24h. Der durchschnittliche Kraftfahrzeugverkehr auf der Waldschlößchenbrücke hat sich wie folgt entwickelt:
am 1. Tag nach der Brückeneinweihung, 26. August 2013: 35 000 Kfz/24h
danach werktags 2013 bis Februar 2014: 25 000 Kfz/24h
von März 2014 bis zur halbseitigen Sperrung der Albertbrücke im Mai 2014: 27 000 Kfz/24h
seit der halbseitigen Sperrung der Albertbrücke bis zur Vollsperrung: 32 000 Kfz/24h
seit Ferienende bis Mitte September bei Vollsperrung Albertbrücke: 35 500 Kfz/24h
Bezüglich der Nutzung der städtischen Nord-Süd-Route (Autobahnanschlussstelle Dresden-Hellerau über Stauffenbergallee - Waldschlößchenbrücke - Fetscherstraße - Winterbergstraße zur Autobahnanschlussstelle Dresden-Prohlis) als Stadtquerung durch Schwerlastfahrzeuge zur Einsparung der Maut haben die Untersuchungen eindeutig ergeben, dass die Autobahnumfahrung A4/A17 die wesentlich schnellere und wirtschaftlichere Verbindung ist.
Auch für den Radverkehr ist die Waldschlößchenbrücke von großer Bedeutung. Mit der Brücke ist eine kurze und schnelle Verbindung zwischen Johannstadt und Radeberger Vorstadt entstanden, die werktags von 3 500 Radfahrern/24h genutzt wird. Im Monat Juli 2014 war eine Rekordbelegung von 87 200 Radlern zu verzeichnen. Im Vergleich dazu betrug die Fahrradbelegung der Carolabrücke im gleichen Monat 79 400 Radfahrer.
Durch die Waldschlößchenbrücke haben sich Verkehrsverlagerungen ergeben, die zu einer stärkeren Belastung des Straßenzuges Fetscherstraße - Waldschlößchenbrücke - Stauffenbergallee aber auch zu einer Entlastung der Carolabrücke und der Blasewitz-Loschwitzer Elbebrücke geführt haben. Am Knotenpunkt Königsbrücker Straße/Stauffenbergallee wurden diesbezüglich bereits umfangreiche Veränderungen in der Verkehrsführung und Signalisierung vorgenommen.
Brücke: 2884