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03.02.2015: Neubau der Leverkusener Rheinbrücke: Baustellen rund um Köln müssen mit Augenmaß geplant und durchgeführt werden
Das Straßennetz rund um die Leverkusener Rheinbrücke muss fit gemacht werden, um während des Neubaus der Brücke einen möglichst reibungslosen Ausweichverkehr in der Region zu gewährleisten. Seit Monaten ist die marode A1-Brücke für Lastwagen gesperrt, 2017 sollen die ersten Bauarbeiten für den Neubau der Autobahnbrücke beginnen. Dies erfordert einen großen Eingriff in die zentrale Rheinquerung, die täglich immer noch von mehr als 100.000 Fahrzeugen genutzt wird. Um dann größere Verkehrsbehinderungen zu vermeiden, werden viele Baustellen im gesamten Raum von Leverkusen und Köln vorgezogen und vor 2017 beendet. Dies ist vor allem darum nötig, um während der Bauarbeiten an der Rheinbrücke leistungsfähige Ausweichstrecken zur Verfügung zu haben.
Verkehrsminister Michael Groschek: "Der Neubau der Leverkusener Rheinbrücke ist für den Landesbetrieb Straßenbau NRW eine der größten Herausforderungen der letzten Jahre. Um jahrelange, große Verkehrsbehinderungen möglichst zu vermeiden und es für die Auto- und Lastwagenfahrer weitgehend erträglich zu machen, ist ein ausgeklügeltes Baustellenmanagement von größter Bedeutung. Ich bin mir sicher, dass wir in Abstimmung mit den betroffenen Städten und der Wirtschaft zu intelligenten, koordinierten und somit stauvermeidenden Lösungen kommen werden. Aber ganz ohne Staus und Umleitungen wird es sicherlich nicht gehen - und genau darauf wollen wir die Öffentlichkeit frühzeitig und optimal vorbereiten."
Auch Kölns Regierungspräsidentin Gisela Walsken ist von dem Baustellenmanagement überzeugt: "Die Bezirksregierung Köln hat federführend zusammen mit dem Land, Straßen.NRW und regionalen Verbänden und Unternehmen eine interne Verkehrsplattform für die Region entwickelt. Darauf können wir alle Baustellen zwei Jahre im Voraus behördenübergreifend, überregional zusammengefasst und koordiniert darstellen. Zeitgleiche Baustellen in unmittelbarer Nähe können somit künftig frühzeitig erkannt und vermieden werden, um die Verkehrsinfrastruktur zu entlasten"
Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters ergänzte: "Ich habe die Hoffnung, dass die derzeitigen Verstärkungsmaßnahmen des Landesbetriebs Straßen.NRW dazu führen, dass die Leverkusener Brücke ab Ende des Jahres wieder für Lkw befahrbar sein wird. Für die Wirtschaft in der Region, aber auch für uns als Stadt ist es eminent wichtig, dass die Umwegfahrten über andere Autobahnbrücken oder das nachrangige Straßennetz bald ein Ende haben. Ich begrüße die Ankündigung von Landesverkehrsminister Michael Groschek, alles Notwendige zu tun, damit der Verkehr in der Region bis zur Fertigstellung des Neubaus der A1-Brücke möglichst reibungslos fließen kann. Wir werden uns mit unseren Partnern aktiv an dem geplanten Verkehrsmanagement für die Region beteiligen."
"Wir müssen die Zeit bis zum Beginn des Neubaus der Leverkusener Rheinbrücke sinnvoll nutzen, um die Infrastruktur in der gesamten Region auf die anstehenden verkehrlichen Beanspruchungen vorzubereiten. Großräumige Projektbetrachtungen sowie unkonventionelle Baudurchführungen, wie die Sperrung von Richtungsfahrbahnen auf der A 542, sind dazu notwendig", so der Baustellenkoordinator von Straßen.NRW, Mario Korte.
Die Rheinschiene im Raum Köln ist eine der größten Verkehrsdrehscheiben Europas. Allein die A3 muss täglich bis zu 170.000 Fahrzeuge verkraften, das ist Rekord in NRW. Die Kehrseite der Medaille: So viel Verkehr bedeutet auch, dass die Straßen in Mitleidenschaft gezogen werden. Jedes fünfte Fahrzeug ist ein Lkw - diese schädigen die Autobahnen und Brücken in der Region am meisten. Der mangelhafte Zustand der Rheinbrücke Leverkusen im Verlauf der A1 hat es damit zu trauriger Berühmtheit gebracht. Das Bauwerk gilt mittlerweile als Mahnmal für die marode Infrastruktur in Deutschland und muss ständig überprüft und geschweißt werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass nicht nur die Rheinbrücke erneuert werden muss: Auch andere Autobahnteilstücke müssen an die aktuellen Kapazitätserfordernisse angepasst werden, wiederum an anderer Stelle muss dem zeitgemäßen Anspruch auf Lärmschutz der Anwohner entsprochen werden. Außerdem müssen einige Fahrbahnbeläge komplett erneuert, Autobahnkreuze leistungsfähiger gemacht und Brückenbauwerke verstärkt werden, damit der Neubau noch aufgeschoben werden und der Verkehr dennoch sicher fließen kann. Ein Großteil der Maßnahmen muss fertig sein, bevor die Rheinbrücke neu gebaut werden kann.
Diese Aufgaben in den kommenden zehn bis 20 Jahren zu meistern, das ist die große Herausforderung der Ingenieure bei Straßen.NRW. Kurz gesagt: Der Verkehr muss (weiter-)fließen und nebenbei müssen zahlreiche Baustellen abgewickelt werden. Die Taktung ist sehr eng, teilweise ist sie minutiös geplant, und ob alles so gelingt wie geplant, kann heute niemand versprechen.
Die in der Pressekonferenz vorgestellten Baustellenkarten mit den verschiedenen Bauphasen finden Sie in digitaler Form unter folgendem Link:
Welches die wesentlichen Baustellen sind und wann sie bislang eingeplant sind, finden Sie hier:
A1 - 6-streifiger Ausbau zwischen Köln-Bocklemünd bis Autobahnkreuz Köln-Nord
Diese Arbeiten laufen noch bis voraussichtlich Mitte 2015. Drei Fahrstreifen je Fahrtrichtung stehen dem Verkehr hier zur Verfügung.
A1/A3 - Autobahnkreuz Leverkusen - Verstärkung Zentralbauwerk
Voraussichtlich noch bis zum Frühjahr dauert es, bis das zentrale Brückenbauwerk im Verlauf der A3 ausreichend verstärkt ist.
A1 - Sanierung Rheinbrücke Leverkusen
Seit Jahren wird die Rheinbrücke Leverkusen im Verlauf der A1 kontrolliert und saniert, um weiterhin eine gefahrlose Überfahrt zu ermöglichen. Allerdings ist aktuell der Verkehr, der schwerer als 3,5 Tonnen ist, außen vor und darf die Brücke nicht passieren. Die Dauer dieser Einschränkung ist noch offen.
B55a - Sanierung Tunnel Grenzstraße
Das ist eine Maßnahme der Stadt Köln, die allerdings wegen ihrer Wichtigkeit in der Baustellenplanung von Straßen.NRW berücksichtigt werden muss. Schließlich müssen deswegen auch Verbindungen im Autobahnkreuz Köln-Ost gesperrt werden. Die Maßnahme soll noch bis Ende 2016 dauern. Umleitungen finden über die A4 bis zur Anschlussstelle Köln-Merheim statt.
A3 - Lärmschutz Rath/Heumar in Fahrtrichtung Frankfurt
Die Arbeiten für eine neue Lärmschutzwand dauern voraussichtlich noch bis Ende dieses Jahres. Der Verkehr kann über drei Fahrstreifen je Richtung laufen. Die Einfahrt von der A4 auf die A3 ist allerdings deswegen verkürzt.
A1/A4 - Umbau Autobahnkreuz Köln-West (Modul 2 Ost)
Noch bis voraussichtlich Mitte 2015 dauern hier die Umbauarbeiten, dabei ist die Fahrbeziehung von der A1 auf die A4 in Richtung Aachen gesperrt, was sich allerdings kaum negativ auf den sonstigen Verkehr auswirkt.
Folgende Maßnahmen sollen im laufenden Jahr noch begonnen werden:
A3 - 8-streifiger Ausbau zwischen Köln-Mülheim und Anschlussstelle Leverkusen
Jetzt soll auch die A3 zwischen Köln-Mülheim und Leverkusen achtstreifig werden. Beginnen sollen die Arbeiten im Frühjahr und etwa zwei Jahre andauern.
A1/A4 - Umbau Autobahnkreuz Köln-West, Modul 2 West und Modul 3
"Modul 2" und "Modul 3" beim Umbau des Autobahnkreuzes Köln-West sollen noch Mitte dieses Jahres beginnen und anderthalb Jahre dauern. Hier kann es zu einzelnen Sperrungen und damit zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die durch den Umbau erreichte Leistungssteigerung des Kreuzes ist aber für seine Funktion als Knoten innerhalb der Umleitungsstrecke für die Leverkusener Rheinbrücke äußerst wichtig.
In 2016 stehen folgende Bauarbeiten an:
A542 -Sanierung zwischen dem Autobahndreieck Langenfeld und dem Autobahnkreuz Monheim-Süd
Die Brücken und die Fahrbahn der A542 sind deutlich "in die Jahre gekommen", eine Sanierung ist unbedingt notwendig. Weil die A542 im Fall der späteren Sperrung im Kreuz Leverkusen-West als Umleitung dienen muss, ist Eile geboten. Um Zeit zu sparen ist geplant, die Sanierung mit den Sperrungen je einer Fahrtrichtung durchzuführen. Der erste Bauabschnitt von Langenfeld nach Monheim wird dabei etwa sechs Monate beanspruchen und der zweite von Monheim nach Langenfeld etwa acht Monate.
A3 - Lärmschutz Rath / Heumar in Fahrtrichtung Oberhausen
Geplant ist weiterer Lärmschutz an der A3 bei Rath/Heumar. Für ein Jahr stehen hier im Jahr 2016 Arbeiten auf dem Programm. Die Arbeiten werden allerdings zumeist außerhalb des Verkehrsraumes stattfinden können.
A1 - Ersatzneubau Autobahnkreuz Köln-Nord
Der Neubau des zentralen Bauwerkes im Autobahnkreuz Köln/Nord ist für Herbst 2016 geplant und wird voraussichtlich bis Ende 2018 dauern.
A3/A4/A59 - Ersatzneubau Autobahndreieck Heumar
Die Projektmanagementgesellschaft DEGES will im Auftrag des Landes NRW ab 2016 das zentrale Bauwerk im Autobahndreieck Heumar bauen. Die Planungen laufen bereits. Das Dreieck Heumar wird durch diese Leistungssteigerung ebenfalls fit gemacht in seiner Umleitungsfunktion, wenn die Arbeiten an der Rheinbrücke Leverkusen laufen.
Weitere Baumaßnahmen in 2016/17 sind:
A3 -Sanierung zwischen Autobahndreieck Langenfeld bis Anschlussstelle Leverkusen/Opladen
Hier soll die Autobahn komplett saniert werden, zudem soll eine neue "telematische Anlage" zwischen der Anschlussstelle Opladen und dem Autobahnkreuz Hilden gebaut werden, um künftig den Verkehr zu steuern. Der genaue Zeitpunkt ist noch offen, wird aber frühzeitig kommuniziert.
A3 - Austausch des Asphalts zwischen Köln-Ost und Köln-Mülheim
Die Lebensdauer des offenporigen Asphalts zwischen Köln-Ost und -Mülheim endet, er ist jetzt acht Jahre alt. Ein neuer Fahrbahnbelag muss her, das kann aus technischen Gründen nur mit Hilfe einer Vollsperrung der jeweiligen Fahrtrichtung passieren. Als Zeitraum ist das Frühjahr 2017 in der Diskussion.
A1 - Ersatzneubau Rheinbrücke Leverkusen
Es ist soweit, der Neubau der Rheinbrücke Leverkusen soll in 2017 starten. Dazu müssen noch Umbauten im Autobahnkreuz Leverkusen-West mit Sperrungen von Fahrbeziehungen durchgeführt werden. Umleitungen sollen über die A59, die A542 und die A3 eingerichtet werden.