Nachrichten
12.06.2018: Gründungsarbeiten für Behelfsbrücke beginnen an A 20 bei Tribsees
Am Montag, 18. Juni 2018, beginnen an der A 20-Schadstelle bei Tribsees die Bohrungen für die Gründungspfähle, auf denen die Behelfsbrücke ruhen wird. Am vergangenen Sonnabend (09.06.2018) wurde das erste Bohrgerät dafür an die Baustelle gebracht.
„Wir beginnen jetzt mit den Gründungsarbeiten für den ca. 600 Meter langen Bereich bis kurz vor der Einbruchstelle, an der die Autobahn im vergangenen Herbst abgesackt ist. Für diesen Abschnitt konnten wir den Auftrag nach intensiven Verhandlungen bereits an die ARGE ,A 20 Gründungen Behelfsbrücke‘ der Berliner Unternehmen Bauer Spezialtiefbau und Züblin Spezialtiefbau vergeben. Sie bereiten die Baustelle in dieser Woche vor und beginnen am kommenden Montag mit den Bohrungen“, sagt Infrastrukturminister Christian Pegel.
„Schwieriger gestaltete sich die Vergabe für den 100 Meter langen Abschnitt, in dem die Autobahn infolge eines Grundbruchs abgebrochen war. Hier waren die Sorgen aller Beteiligten groß, weil durch den Grundbruch in diesem Abschnitt das Befahren mit den schweren Baufahrzeugen die größten Herausforderungen darstellt. Auch dafür haben die Kolleginnen und Kollegen vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr, Abteilung Autobahn nun nach intensiven Verhandlungen eine Lösung mit dem Auftragnehmer gefunden“, fuhr der Minister fort.
„Dafür eine technisch machbare Lösung zu finden, war eine Herausforderung für alle Beteiligten“, sagte Ronald Normann, Abteilungsleiter Autobahnen im Landesamt. Ende vergangener Woche konnte nun eine Lösung gefunden werden, die finanziell und zeitlich akzeptabel ist, so dass auf dieser Grundlage das Verhandlungsverfahren abgeschlossen werden kann. Die Vergabeunterlagen werden zurzeit erarbeitet und mit dem Bundesverkehrsministerium abgestimmt. Die Beauftragung des letzten Teils soll dann kurzfristig erfolgen.
Verhandelt wurden die technische Lösung sowie eine Fertigstellung der Gründung bis Herbst dieses Jahres. Voraussichtlich drei bis vier Wochen benötigt dann noch die niederländische Firma, die die Brücke selbst liefert, aufbaut, vermietet und wieder abbaut und abtransportiert.
„Unser Ziel bleibt damit, dass der Verkehr noch in diesem Jahr wieder auf einer Spur pro Richtung über die Autobahn rollt. Die Arbeiten erfolgen im Zweischichtbetrieb. An den Wochenenden werden die notwendigen Wartungsarbeiten an den eingesetzten Geräten durchgeführt“, sagt Christian Pegel.
Die Kosten rund um die Errichtung der Behelfsbrücke betragen insgesamt 51,3 Millionen Euro. Davon entfallen 31 Millionen Euro auf die Gründungsarbeiten. Die Gründung wird weitgehend auch für den Bau der endgültigen Brücke genutzt, die den mittlerweile abgetragenen Damm bei Tribsees ab Beginn der 2020er Jahre dauerhaft ersetzen soll.
Zahlen & Fakten
Gründung Behelfsbrücke
232 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 1,20 Metern und im Schnitt ca. 24 Metern Länge (Gesamtlänge aneinandergereiht ca. sechs Kilometer) werden in 29 Pfeilerachsen à acht Pfähle jeweils quer zur Fahrbahn eingesetzt. Dafür werden ca. 8000 Kubikmeter Pfahlbeton verarbeitet.
Es wird eine Arbeitsebene aus Beton mit einer Stärke von 0,5 Metern und einer Fläche von 25 x 500 Metern errichtet, von der aus die Bohrgeräte die Gründungspfähle errichten. Es werden in der Spitze bis zu fünf Bohrgeräte vom Typ BG 40 eingesetzt.
Behelfsbrücke
Die Behelfsbrücke besteht aus 27 Behelfsbrückenfeldern mit Einzellängen zwischen 21 und 33 Metern mit einem Einzelgewicht von 30 bis 42 Tonnen.
Sie wird erstellt von der Firma Janson Bridging GmbH (Emmerich am Rhein) und die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf ca. 13 Millionen Euro.
Mit der Fertigstellung wird voraussichtlich Ende 2018 gerechnet.
Brücke: 2929