Nachricht
12.04.2002:
Begrüßungsansprache zum 1.Spatenstich an der A 60

Kurt Bodewig, MdB

Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

Rede anlässlich des Baubeginns zum Umbau des Duisburger Bahnhofsvorplatzes (Ausbau der A59) am 12. April 2002 in Duisburg

Redezeit: 10 Minuten
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
sehr geehrter Herr Minister Schwanhold,
sehr geehrter Herr Heinze,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
wenn es um Duisburg und Verkehr geht, dann denken wohl die meisten zunächst an den Hafen. Und tatsächlich ist der größte Binnenhafen Europas nicht nur ein wirtschaftlich bedeutsamer Faktor für die gesamte Rhein-Ruhr-Region.
Heute geht es aber um einen anderen Verkehrsträger: um die Autobahn A59. Und auch die hat natürlich eine ganz wichtige Bedeutung für das ganze Ruhrgebiet – aber eben auch für die Stadt Duisburg.
Denn der Hafen und die gute Anbindung an alle Verkehrsträger haben Duisburg zu einer effektiven Logistik-Drehscheibe gemacht.
Und heute ist es also endlich so weit:
wir können gemeinsam den ersten Spatenstich zum Ausbau der A 59 vornehmen.
Die Erneuerung des Bahnhofvorplatzes ist der erste Schritt dieses großen und notwendigen Projektes. Und ich kann Ihnen versprechen, dass dieses Bauvorhaben in Rekordzeit durchgeführt wird. Ziel ist es jedenfalls, noch vor den Sommerferien 2003 mit dem Vorplatz fertig zu sein.
Sie wissen, dass dieser erste Schritt absolut unumgänglich ist, damit wir die A 59 für die künftigen Anforderungen des Verkehrs fit machen. Das heißt im Klartext: sie muss breiter, nämlich 6-spurig werden.
Die Nord-Süd-Straße, die „Achse“, ist heute schon überlastet. Wer sich morgens oder im Feierabendverkehr darauf wiederfindet, weiß, wovon ich rede.
Auch in Zukunft, da dürfen wir uns nichts vormachen, wird die Straße der Verkehrsträger Nr. 1 in Deutschland bleiben. Das bedeutet, dass der Verkehr auf unseren Straßen weiter zunehmen wird.
Nun hat Duisburg Glück mit seiner Lage. Die Stadt sagt ja zu Recht von sich selbst, sie liege „mittendrin“:
mitten in Europa, mitten im Ballungsraum Rhein-Ruhr, mitten im Leben.
Und deshalb wird auch hier künftig mehr Verkehr durchlaufen. Das gilt besonders für die „Achse“:
Für das Jahr 2010 werden hier jeden Tag 90.000 Fahrzeuge erwartet.
90.000 Fahrzeuge, meine Damen und Herren!
Wer sich das nicht vorstellen kann, dem sage ich:
wenn wir die alle hintereinander aufstellen, dann ist die Schlange fast 400 km lang. Die Schlange würde bis weit hinter Hamburg reichen.
Das kann die A59 in ihrem jetzigen Zustand nicht leisten, soviel steht fest. Und deswegen wird sie jetzt ausgebaut. Die Beseitigung solcher Engpässe zählt zu den obersten Prioritäten unserer Verkehrspolitik.
Aber solche Maßnahmen kosten Geld, viel Geld.
Das wir das trotz konsequenter Haushaltskonsolidierung investieren können, liegt an einer glasklaren Prioritätensetzung der Bundesregierung und die heißt: Priorität für Zukunftsinvestitionen!
Forschung und Infrastruktur - diese beiden Bereiche sind für den Standort Deutschland von größter Bedeutung. Deswegen sind beide Bereiche mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet worden.
Und so ist es unserer konsequenten und soliden Finanzpolitik zu danken, dass wir bei der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur neue Spielräume für zusätzliche Investitionen nutzen können.
Und wir werden das dauerhaft tun, meine Damen und Herren. Ich habe vor etwa einem Monat dem Bundeskabinett den „Investitionsbericht Infrastruktur“ vorgelegt. Dieser Bericht hat die Bedeutung von Infrastrukturpolitik in großer Klarheit unterstrichen.
Im Kabinett haben wir dabei auch festgelegt, wie es weitergehen soll. Wir werden 2003 ein „Zukunftsprogramm Mobilität“ mit einem Volumen von 90 Mrd. € aufstellen.
Damit wird Deutschland wieder über das effektive und leistungsfähige Verkehrssystem verfügen, das unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft zu Recht von uns verlangen.
In diesem Zusammenhang steht auch der Ausbau der A59 hier in Duisburg. Dieses Projekt wird insgesamt 61 Mio. € kosten. Aber es ist eine Investition in die Zukunft der Stadt und in die Zukunft der Region.
Der neue Bahnhofsvorplatz wird insgesamt 3,9 Mio. € kosten. Auch das ist sinnvoll angelegtes Geld. Die alte Konstruktion hätte den Belastungen durch den Verkehr nicht mehr lange standgehalten. Die neue Konstruktion eröffnet auch für die städtebauliche Gestaltung neue Möglichkeiten.
Sie wird so konstruiert, dass sich nördlich und südlich des Bahnhofsvorplatzes bei Bedarf noch weitere Abdeckungen der Autobahn realisieren lassen. Die rekordverdächtig kurze Bauzeit für den neuen Bahnhofvorplatz habe ich angesprochen.
Schließlich sollen die Belastungen für den Verkehr, der ja während des Umbaus nicht ausfällt, möglichst gering gehalten werden.
Aus dem gleichen Grund werden wirklich verkehrsbehindernde Arbeiten nur am Wochenende und in der Nacht durchgeführt werden.
Der Betrieb auf dem Bahnhof selbst, da kann ich alle beruhigen, wird von den Bauarbeiten nicht beeinträchtigt werden.
Wie gesagt, der Umbau des Bahnhofsvorplatzes ist nur der erste Schritt. Der eigentliche Umbau der Autobahn auf 6 Spuren wird Mitte 2004 angepackt. Auf 2,3 km wird die A59 zwischen der Anschlussstelle Duissern und Hochfeld verbreitert.
2007 hat Duisburg dann eine Achse, die den Anforderungen des Verkehrs und der Mobilität der Menschen auch langfristig gewachsen sein wird. Ich danke allen, die den Beginn der Umbauarbeiten am Bahnhofhofsvorplatz durch ihre intensive Arbeit bei den Vorbereitungen ermöglicht haben.
Besonderen Dank spreche ich der Straßenbauverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen aus, die die notwendigen Planungsunterlagen erstellt hat.
Auch die gute Organisation der heutigen Veranstaltung geht auf Ihr Konto.
Ih wünsche den Bauarbeiten an diesem Projekt gutes Gelingen und eine zügige Fertigstellung und allen künftigen Nutzern der A59 allzeit eine gute und unfallfreie Fahrt.

Quelle: Strassen.NRW

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