Nachricht
12.04.2002:
Begrüßungsansprache zum 1.Spatenstich an der A 61

Ernst Schwanhold, Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

anlässlich des 1. Spatenstichs für die Erneuerung des Bauwerks Bahnhofsvorplatz über der A 59 am 12. April 2002 in Duisburg
(Es gilt das gesprochene Wort)
Anrede
wir beginnen heute damit, die große Brücke über der A 59 hier vor dem Hauptbahnhof zu erneuern. Gleichzeitig starten wir den 6-streifigen Ausbau dieser Verkehrsmagistrale im Herzen von Duisburg. Ich freue mich, mit dabei zu sein und überbringe Ihnen hierzu die herzlichen Grüße der Landesregierung und auch ganz persönlich meine besten Wünsche. Da sich bei solchen Veranstaltungen wie heute das, was gesagt wird, spätestens bei dem dritten Redner wiederholt, werde ich mich kurz fassen:
Der 6-streifige Ausbau der A 59 mit der Abdeckung hier vor dem Hauptbahnhof wird die Verkehrsverhältnisse deutlich verbessern. Der Eingangsbereichs zum Hauptbahnhof kann städtebaulich attraktiv gestaltet und genutzt werden, ebenso wie die große Brachfläche des angrenzenden Güterbahnhofs. Wir entlasten damit die Bürger in den Wohngebieten, sichern Lebensqualität und schaffen neue Spielräume für die Stadtentwicklung.
Anrede
Wohlstand und Wohlergehen unseres Landes hängen eng damit zusammen, dass wir unser Verkehrssystem funktionsfähig halten und bedarfsgerecht ausbauen. Was heißt das konkret? Wir müssen die wachsenden Verkehrsmengen in geordnete Bahnen lenken und das Straßennetz ebenso wie das Bahnnetz modernisieren und effizient gestalten. Wichtig ist mir dabei, dass jedes Verkehrsmittel, ob Auto, Bahn, Lkw, Flugzeug, Metrorapid oder Schiff, den Teil des Verkehrs übernehmen kann, für den es am besten geeignet ist. Wir haben im internationalen Vergleich ein gutes Netz, aber wir müssen auch weiter daran arbeiten. Hierzu gehört insbesondere
- der 6-streifige Ausbau unserer wichtigsten Autobahnen, in Nordrhein-Westfalen, z. B.
- des Autobahndreiecks um den Ballungsraum an Rhein und Ruhr und
- der A 2 als Verbindung vom Ruhrgebiet über Hannover nach Berlin und weiter nach Polen sowie
- des Kölner Rings und
- der A 4 Aachen – Köln
- gezielte Lückenschlüsse im Fernstraßennetz und natürlich
- der Bau von Ortsumgehungen.

Anrede
In den letzten beiden Monaten des vergangenen Jahres haben wir in Nordrhein-Westfalen relativ viele 1. Spatenstiche und Verkehrsfreigaben vornehmen können. Dies ist erfreulich und zeigt, dass die Landesregierung die angesprochenen Projekte mit Nachdruck angeht und auch bei knappen Kassen die nötigen Impulse für Arbeitsplätze und zur Mobilitätssicherung gibt. Jede Mark, die wir in den Bau von Verkehrswegen investieren, löst in der Regel Folgeinvestitionen in mindestens gleicher Höhe aus. Die Bauin­dustrie ist daher eine gute Konjunkturlokomotive. Mit dem 12-Punkte-Programm für Investitionen und Beschäftigung hat die Landesregierung sich noch im letzten Jahr für die Beschleunigung weiterer Straßenbauprojekte entschieden. Schwerpunkt des Programms ist die zeitliche Beschleunigung zahl­reicher Straßenbau­projekte mit einem Bauvolumen von rund 560 Millionen Euro. Darüber hinaus wird für die Kommunen ein Vorfi­nanzierungsprogramm mit einem Finanzvolumen von 20 Millionen Euro geschaffen, um Vorhaben im Landesstraßennetz von beson­derer örtlicher Dringlichkeit, wie z. B. Deckenerneuerungen nach Kanalsanierungen und die Gestaltung von Kreisverkehrsplätzen zeitnah durchzuführen.

Anrede
Die Idee tieferliegende Straßen in städtischen Gebieten auf größerer Länge mit einer Abdeckung zu versehen, ist in der jüngeren Vergangenheit gerade auch im Ruhrgebiet verschie­dentlich geplant und auch umgesetzt worden.Es ist, wie ich feststellen musste, aber keine neue Idee. Die Planun­gen zur Abdeckung des Bahnhofsvorplatzes hier in Duisburg wurden bereits im Jahre 1913 begonnen. Sie konnten jedoch wegen der Kriegs- und Inflationsereignisse zunächst nicht umgesetzt werden. Erst mit Beginn der "goldenen 20er" wurden die Planungen wieder aufgenom­men und mit einer für die damalige Zeit sehr großzügigen Lösung ab 1931 verwirklicht.
Nach 20 Jahren musste die Straßenbahnstrecke der heutigen A 59 weichen. Der Siegeszug des Autos forderte seinen Tribut.In den 70er Jahren wurde die Fläche auf der Bahnhofsvorplatte mit der Anlage von Parkplätzen umgestaltet und für die Universiade 1982nochmals optisch verbessert.
In den letzten Jahren reichte das Tragvermögen der Platte zum Ärger vieler Duisburger nicht einmal mehr für Busse und Lkw's aus.Die neue Abdeckung vor dem Bahnhof ist so konzipiert, dass sie ohne Probleme bei Bedarf nach Norden bis zur Königsstraße und nach Süden bis zur Günther-Straße verlängert werden kann, wenn die Haus­haltslage der Stadt dies zulässt. Das würde die städte­baulich Trennung der A 59 im Kernbereich der Stadt fast vollstän­dig zu beseitigen und wäre gerade für die "Bebauung des DB-Geländes" und die Modernisierung des Hauptbahnhofs mit Anlage der Metrorapidstation von größtem Interesse. Hierdurch würden Attraktivitäten und Wirtschafts­kraft der Stadt – auch zur Freude des Landes – erheblich hinzugewinnen.

Anrede
Als Bauzeit für das neue Bauwerk sind weniger als 1 1/2 Jahre veran­schlagt. Dies ist für ein derartiges Bauvolumen eine extrem kurze Zeitspanne.
Damit aber der Verkehr möglichst wenig beeinträchtigt wird, werden z. B. verkehrsbehindernde Arbeiten nur in belastungsarmen Zeiten an Wochenenden oder in der Nacht durchgeführt. Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. Der Haupteingangs­bereich des Bahnhofs ist jederzeit zugänglich.
Allen, die in den nächsten Jahren am Bau der Straße beteiligt sind, wünsche ich gutes Gelingen und Erfolg. Diejenigen, die während der Bauzeit Beeinträchtigungen werden hinnehmen müssen, bitte ich schon jetzt um Verständnis und Geduld.
Glück auf und einen guten Start!

Quelle: Strassen.NRW

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