Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Pressemitteilung Nr. 251/03
5. Juli 2003
Bauprojekt der Superlative: Tunnel und Brücken schützen Thüringer Wald
Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesminister Dr. Manfred Stolpe
haben heute rund 22 Kilometer der Bundesautobahn A 71 feierlich dem
Verkehr übergeben. Im Abschnitt Ilmenau-West bis Oberhof, der 15
Kilometer umfasst, liegen die größten Ingenieurbauwerke des 472
Millionen teuren Bauprojekts. Mit dem Rennsteigtunnel, der mit 7.916
Metern der längste Straßentunnel Deutschlands ist, wird die Kammlage
des Thüringer Waldes unterquert, ohne dabei wertvollen Naturraum zu
beeinträchtigen. Für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sorgt eine
Videoanlage der Autobahnmeisterei Zella-Mehlis: Alle Tunnel der
Autobahn können rund um die Uhr bewacht und eingehende Notrufe so
schnell angenommen werden.
In besagtem Abschnitt befindet sich auch die Bogenbrücke über das Tal
der Wilden Gera mit einer Trassenführung von rund 110 Metern über dem
Talgrund. Mit einem Abstand von 252 Metern zwischen den beiden
Bogenenden ist dies der Stahlbetonbogen mit der größten Stützweite in
Deutschland. Außerdem liegen im Freigabeabschnitt der A 71 zahlreiche
weitere Großbauwerke, so z. B. die 1.000 Meter lange Talbrücke
Reichenbach, die 520 m lange Talbrücke über die Zahme Gera und die 352
Meter lange Schwarzbachtalbrücke.
Schröder gab auch den rund sieben Kilometer langen Abschnitt von der
Anschluss-Stelle Meiningen-Nord bis zur Anschluss-Stelle Meiningen Süd
frei, der dem Verkehr zunächst zweistreifig, bis zum Jahresende aber
vierstreifig zur Verfügung stehen wird. Auch in diesem Abschnitt
liegen mit der 456 Meter langen Judentalbrücke, der 724 m langen
Haseltalbrücke und der 1.182 Meter langen Werratalbrücke
beeindruckende Großbauwerke.
Am Tag der Eröffnungsfeier hatte zunächst die Bevölkerung Gelegenheit,
den neuen Autobahnabschnitt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per
Inline-Skates zu besichtigen. Für den Fahrzeugverkehr wird die Strecke
dann ab kommenden Montag freigegeben.