Bochum (straßen.nrw). Der Abriss der alten Schnettkerbrücke in Dortmund ist im
vollen Gange. Die über den Bahngleisen liegenden Teile werden zurzeit auf
herkömmliche Weise mit Schneidbrennern getrennt und abtransportiert. Ein 50
Meter langer und 500 Tonnen schwerer Brückenabschnitt, der außerhalb der
Bahngleise liegt, wird in der Nacht von Sonntag (6.9.) auf Montag (7.9.)
gesprengt.
Mehrere Sprengladungen werden an ausgewählten Stellen der Stahlteile platziert,
die nach dem Zünden mittels eines Schneidstrahles die vorhandenen Brückenträger
durchtrennen und den abzubrechenden Teil als Ganzes zu Boden stürzen lassen. In
den darauffolgenden Tagen wird der Brückenabschnitt in seine Einzelteile zerlegt
und abtransportiert. Die Zündung der Sprengung ist für zwei Uhr am Montag (7.9.)
geplant.
Für die Sprengung wird die B 1 nach Angaben der
Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr in Bochum von Sonntag um 6 Uhr bis Montag
um 5 Uhr vom Autobahnkreuz Dortmund-West bis zum Knotenpunkt B1/B54 voll
gesperrt. Großräumige Umleitungsstrecken ab dem Autobahnkreuz Dortmund-West über
die A 45 und die B 54 bis zur B 1 sind in beiden Fahrtrichtungen ausgeschildert.
Der Vorteil der Sprengung liegt in der kürzeren Abbruchzeit nach der Sprengung
und der geringeren Lärm- und Staubbelästigung. Ein so großes Brückenteil könnte
man nur schwer über Nacht verschwinden lassen. "Der Sicherheitsradius, in dem
sich keine Personen aufhalten dürfen, beträgt 100 Meter", so Arbeitsschützer
Marco Ruttkowski von der Bezirksregierung Arnsberg. Bei diesem Projekt übernimmt
die Bezirksregierung die Koordinierungsarbeit. "Bei uns laufen die Fäden
zusammen. Wir informieren das Ordnungsamt, die Feuerwehr und die Polizei", so
Ruttkowski; zudem werden Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) die
Baustelle ausleuchten und als Absperrposten zur Verfügung stehen.
Zum Hintergrund: Seit 1931 überspannt die Schnettkerbrücke das von zahlreichen
Kleingärten genutzte Emschertal in Dortmund. Sie ersetzte damals die "alte"
Schnettkerbrücke, die noch vor dem ersten Weltkrieg entstand. Inzwischen fahren
täglich rund 80.000 Fahrzeuge über diesen Abschnitt der B1. Zusammen mit der A40
im Westen und der A44 im Osten bildet die B1 eine Hauptschlagader für den
Ost-West-Verkehr im zentralen Ruhrgebiet. Für das Jahr 2015 rechnen die
Fachleute hier mit rund 100.000 Fahrzeugen pro Tag.
Mit der Verbreiterung auf sechs Fahrspuren wird die neue Schnettkerbrücke seit
September 2005 unter Verkehr gebaut. Begonnen wurde im Süden mit dem Neubau,
über den seit Anfang September 2008 der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen
fließt. Nun wird sukzessiv die alte Brücke im Norden abgerissen und der Neubau
errichtet.