Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Pressemitteilung Nr. 477/03
20. November 2003
Trilaterale Verhandlungen über Errichtung einer Straßenverbindung im
Raum Zittau abgeschlossen
Nach langjährigen Verhandlungen mit der Republik Polen und der
Tschechischen Republik über den Bau einer Straßenverbindung im Raum
zwischen den Städten Zittau, Reichenau in Polen und Grottau in
Tschechien, konnten die Gespräche am Mittwoch in Reichenau erfolgreich
abgeschlossen werden. Wie der Bundesminister für Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, mitteilte, wurden die
Vertragsunterlagen durch den deutschen Delegationsleiter, Claus-Dieter
Stolle, den polnischen Delegationsleiter, Jan Pniewski und den
tschechischen Delegationsleiter, Milan Machart in Anwesenheit der
Bürgermeister der drei betroffenen Städte parafiert. Grundlage für den
positiven Abschluss waren eingehende Gespräche des Bundesministers mit
seinem polnischen Amtskollegen Marek Pol in Görlitz, Kattowitz und
Gelsenkirchen.
Er freue sich, diesen trilateralen Vertrag spätestens Anfang 2004 mit
seinem polnischen und tschechischen Amtskollegen in Zittau
unterzeichnen zu können, so Stolpe. Damit steht einem Baubeginn im Mai
2004 zum Zeitpunkt des EU-Beitritts der Republik Polen und der
Tschechischen Republik nichts mehr im Wege. Die künftige
Straßenverbindung zwischen Zittau, Reichenau und Grottau sieht in
Verlängerung der Ortsumgehung Zittau den Neubau einer Grenzbrücke über
die Lausitzer Neiße zwischen Zittau und Klein-Schönau (Sieniawka) in
Polen vor. Im Anschluss soll die Strasse zur polnisch-tschechischen
Grenze bei Grottau (Hradek nad Nisou) führen und die tschechische
Verbindung Reichenberg (Liberec) - Grottau angebunden werden. Als
Bauzeit für diese Straßenverbindungen sind drei bis vier Jahre
veranschlagt. Der Bund werde sich an den Baukosten mit 13 Millionen
Euro, die Tschechische Republik mit 2,5 Millionen Euro beteiligen. Mit
dem Bau dieser neuen Straßenverbindung wird einerseits die Stadt
Zittau ganz wesentlich vom internationalen Durchgangsverkehr
entlastet, andererseits entfällt für den Güterverkehr der Umweg über
das Zittauer Gebirge, der vor allem in den Wintermonaten aufgrund der
schwierigen Topografie mit erheblichen Problemen belastet sei, sagte
Stolpe.
Gleichzeitig werde mit dem Neubau der B 178 von Zittau zur
Bundesautobahn A 4 Dresden - Görlitz bei Weißenberg der
strukturschwache Raum der Oberlausitz verkehrsgünstig an das
bestehende Bundesfernstraßennetz angebunden.
Mit diesen beiden Projekten ergebe sich eine positive Signalwirkung
nach dem Motto "Brücken verbinden Regionen" und "Straßen verbinden
Länder", so der Minister. Er werte dies auch als bedeutungsvolles,
Völker und Regionen verbindendes Ereignis, das die Euroregion Neiße
auch wirtschaftlich stärken werde.