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01.04.2011:
300 Großbrücken in Nordrhein-Westfalen sanierungsbedürftig

In Nordrhein-Westfalen müssen in den nächsten zehn Jahren auf den Bundesfernstraßen über 300 Großbrücken saniert, verstärkt und teilweise neu gebaut werden. Auf den Bund kommen dadurch Investitionskosten von 3,5 Milliarden Euro zu.
Gelsenkirchen (Strassen.NRW). In Nordrhein-Westfalen müssen in den nächsten zehn Jahren auf den Bundesfernstraßen über 300 Großbrücken saniert, verstärkt und teilweise neu gebaut werden. Auf den Bund kommen dadurch Investitionskosten von 3,5 Milliarden Euro zu. Darauf weist der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Horst Becker (Grüne), hin. Becker äußerte sich im Interview mit den Straßen.NRW-News Heft 2/April 2011, der Beschäftigtenzeitschrift des Landesbetriebs Straßenbau NRW. In den nächsten zehn Jahren müsse der Bund jährlich allein für die Brückensanierung soviel ausgeben, wie er derzeit insgesamt für die Erhaltung seiner Straßen, also für Fahrbahnen, Brückenbauwerke und verkehrstechnische Einrichtungen jedes Jahr in NRW ausgibt. Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und um die zentralen europäischen Verkehrsachsen für den Schwerlastverkehr befahrbar zu halten, sei die Sanierung unumgänglich. Der Sanierungsbedarf gehe sogar noch über die vordringlichen 300 Projekte hinaus: "In den Folgejahren werden noch weitere 700 Großbrücken aus den Boomzeiten des Straßenbaus in den 1960er und 1970er Jahren hinzu kommen; das wird eine Herkulesaufgabe", sagte Becker. In diesem Jahr will der Bund für die Erhaltung der Bundesfernstraßen in Nordrhein-Westfalen 369 Millionen Euro ausgeben. Das Land hat für die Landesstraßen die Erhaltungsmittel auf 78,5 Millionen Euro erhöht. Die Straßenbrücken vor allem aus den 1960er Jahren waren nie für die heutigen Verkehrsbelastungen geplant. Auf den Autobahnen fahren in Nordrhein-Westfalen im Schnitt täglich rund 60.000 Fahrzeuge, das sind 20 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. NRW ist auch aufgrund der Altersstruktur seiner Bundesfernstraßen das von dieser Problematik mit Abstand am stärksten betroffene Bundesland. Erste Erfahrungen mit der Nachrechnung von Brücken zeigen, dass viele ältere Brücken sehr kurzfristig verstärkt oder erneuert werden müssen. Besonders kritische ältere Brücken, die nicht kurzfristig verstärkt oder erneuert werden können, müssen gegebenenfalls für den Schwerverkehr eingeschränkt werden. Werden die Kosten der notwendigen Brückenverstärkung unverhältnismäßig hoch, ist es oftmals wirtschaftlicher, die Brücken neu zu bauen. Sorgen müssen sich Autofahrer dennoch nicht. Regelmäßige Brückenprüfungen der Straßen.NRW-Prüftrupps achten darauf, dass alle Brücken verkehrs- und standsicher sind. Straßen.NRW hat eine Projektgruppe Brückenertüchtigung gebildet, die jetzt vorrangig für die Brücken im Zuge von Autobahnen weitere Nachrechnungen der Statik und Prüfungen unternimmt, die Ergebnisse der Untersuchungen umsetzt und die Sanierungsmaßnahmen priorisiert. Dabei sollen die Hauptrouten für den Schwerverkehr in Nordrhein-Westfalen, das sind die Autobahnen A1, A2, A3 und A40, zuerst bearbeitet werden.

Quelle: Strassen.NRW

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