Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Pressemitteilung Nr. 326/04
31. August 2004
Stolpe: Engpass alter Rügendamm ist bald Geschichte
Bau der 2. Strelasundquerung beginnt
"Mit dem Baubeginn der 2. Strelasundquerung haben wir heute einen
wichtigen Schritt zur Beseitigung eines verkehrlichen Engpasses
getan," sagte der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Dr. Manfred Stolpe anlässlich des gemeinsam mit dem
Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern Dr. Harald
Ringstorff durchgeführten feierlichen Baubeginns am Dienstag in
Stralsund. Die 2. Strelasundquerung ist Teil der Bundesstraße B 96n,
des so genannten Rügenzubringers. Zukünftig führt der neue Straßenzug
von der Ostseeautobahn A 20 bei Grimmen über Stralsund bis nach Bergen
auf Rügen.
Der etwa zweieinhalb Jahre dauernde Bau dieses technisch
anspruchsvollen Projektes wird rund 85 Millionen Euro kosten. Da die
Maßnahme aus dem Bundeshaushalt finanziert wird, müssen die
Verkehrsteilnehmer keine Maut entrichten. Der Fahrbahnquerschnitt des
Abschnitts wird je einen Fahrstreifen pro Fahrtrichtung und zusätzlich
einen dritten Fahrstreifen aufweisen, der mit Hilfe von
Verkehrsbeeinflussungsanlagen je nach Verkehrsbedürfnis von der
jeweils vorherrschenden Verkehrsrichtung zur bzw. von der Insel Rügen
genutzt werden kann.
Parallel zum bestehenden Rügendamm verlaufendwird die neue
Strelasundquerung eine Gesamtlänge von insgesamt 4.097 m haben. Der
Brückenzug allein, der aus sechs einzelnen, aufeinander folgenden
Brücken besteht, wird mit einer Gesamtlänge von 2.831 m eines der
längsten Brückenbauwerke in Deutschland sein. Das ingenieurtechnisch
herausragende Bauwerk ist die Ziegelgrabenbrücke - eine ca. 600 m
lange Schrägseilbrücke, die den Ziegelgraben mit Hauptfeldern von 198
m und 126 m Länge bei einer Durchfahrtshöhe für die Schifffahrt von 42
m überspannen wird. "Die Brücke mit ihrem 126 m hohen Pylon bildet den
architektonischen Höhepunkt der Baumaßnahme, der als das neue "Tor
nach Rügen" zu einem weiteren Wahrzeichen der Hansestadt Stralsund
werden könnte" so Stolpe.
Wegen der überregionalen Bedeutung des insgesamt 54 km langen, rund
350 Mio. Euro teuren Rügenzubringers (B96n) als
Seehafen-Hinterlandanbindung und um die Verkehrswirksamkeit möglichst
zeitnah zur A 20, die zum Transeuropäischen Netz zählt, zu erreichen,
wird die Gesamtmaßnahme von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund
170 Mio. Euro gefördert. Der Bund investiert in dieses wichtige
Neubauvorhaben rund 180 Mio. Euro.
"Mecklenburg-Vorpommern ist im bundesweiten Maßstab Urlaubsland Nr. 1.
Deshalb ist das Projekt Rügenzubringer nicht nur von herausragender
Bedeutung für die verkehrliche Anbindung des Fährhafens Sassnitz,
sondern auch für den Tourismus in der Region. Wir sind heute dem Ziel
einen weiteren Schritt näher gekommen, die Insel Rügen bis zum Jahr
2007 mit einer leistungsfähigen und verkehrssicheren neuen
Bundesstraße an das großräumige Fernstraßennetz anzubinden", so
Manfred Stolpe.