Senatorin Bettina Jarasch hat am Mittwochmittag die sogenannte
Behelfsbrücke – anstelle des bereits abgerissenen Ostteils der
Elsenbrücke – für den Verkehr freigegeben. Die 1.500 Tonnen schwere
Stahlkonstruktion, von 20.000 Schraubbolzen zusammengehalten, soll den
gesamten Verkehr (ÖPNV, Rad-, Fuß- und Autoverkehr) bis zum Neubau des
Westteils der Elsenbrücke aufnehmen, also voraussichtlich bis Ende 2025.
Die Behelfsbrücke ist nach einer konzertierten Anstrengung der
beteiligten Baufirmen, Ingenieurbüros, Leitungsunternehmen und
Verwaltungen schneller als geplant fertiggestellt worden – dies war
angezeigt, nachdem auch der verbliebene Westteil der Brücke im Dezember
2021 einen Schaden aufwies. Dieser Westteil wird ab Mitte 2022
abgetragen und neu gebaut.
Senatorin Bettina Jarasch: „Alle Beteiligten können
wirklich stolz sein auf diese Leistung, die Behelfsbrücke als neue
Spreequerung so rasch fertig gebaut zu haben. Es war eine kluge und
vorausschauende Entscheidung, die Behelfsbrücke schon parallel zu den
Abrissarbeiten zu beauftragen und herstellen zu lassen. Nur so konnte
monatelanges Verkehrschaos auf beiden Seiten der Spree vermieden werden,
nachdem auch der westliche Brückenteil aus Sicherheitsgründen gesperrt
werden musste. Ich bedanke mich sehr dafür, gerade im Namen der
Berlinerinnen und Berliner, die diese Brücke jetzt wieder für ihre
täglichen Wege, mit welchem Verkehrsmittel auch immer, nutzen können.
Dies zeigt: Berlin kann Brücken – wir werden den Sanierungsstau der
vergangenen Jahrzehnte Stück für Stück abbauen.“
Über die Behelfsbrücke wird von diesem Mittwoch an zunächst der
Kfz-Verkehr auf zwei Fahrstreifen stadtauswärts und einem Fahrstreifen
stadteinwärts geführt, zudem wird ein geschützter Zweirichtungsradweg
(Gesamtbreite 2,50 Meter) auf der Behelfsbrücke zur Verfügung gestellt.
Der Rad- und Fußverkehr kann vorübergehend – bis zu den
Bauvorbereitungen für den Abriss Mitte 2022 – auch den alten Westteil
der Elsenbrücke nutzen. In der Zwischenzeit wird die Behelfsbrücke noch
mit einem Fußweg (1,50 Meter) ausgestattet. Für den Fußverkehr über die
Spree steht in unmittelbarer Nähe östlich auch die Parkwegbrücke zur
Verfügung.
Die Elsenbrücke, ein Spannbetonbau aus den 1960er-Jahren, wies im Jahr
2018 sichtbare Risse im Beton auf, so dass ein Neubau der gesamten, fast
190 Meter langen Doppelkonstruktion nötig wurde. Um die
Verkehrsbeziehung auf und auch unter der Brücke an dieser wichtigen
Stelle aufrechtzuerhalten, wurde entschieden, die beiden massiven
Teilbauwerke nacheinander abzureißen und neu zu bauen sowie in der
Zwischenzeit eine Behelfsbrücke zu errichten. Dadurch ergibt sich ein
Zeitplan bis zur kompletten Fertigstellung der Elsenbrücke
voraussichtlich im Jahr 2028.
Die Gesamtkosten für den Bau inklusive der Behelfsbrücke belaufen sich
nach aktueller Berechnung auf 97,7 Millionen Euro. Die Behelfsbrücke,
mit Gesamtkosten von rund 18 Millionen Euro in nur 15 Monaten geplant
und hergestellt, wird dabei zu 90 Prozent aus GRW-Mitteln
(Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur)
finanziert.
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