Dresden, 31. Mai 2023 –
Die Stadtbahnbrücke Stuttgart und die Brücke „Miniatur Wunderland“ der
Hamburger Speicherstadt erhalten den Deutschen Brückenbaupreis 2023. Auf
der feierlichen Preisverleihung am 30. Mai 2023 in Dresden überreichte
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, die
Auszeichnungen an die Preisträger. Beide Bauwerke zeichnen sich durch
zukunftsweisende Innovationen im Ingenieurbau aus.
Neuartige Carbonhänger setzen Maßstäbe
Die
Stadtbahnbrücke Stuttgart setzt mit dem erstmaligen Einsatz neuartiger
Carbonhänger bei Stabbogenbrücken in Deutschland völlig neue Maßstäbe
und erhält dafür den Deutschen Brückenbaupreis 2023 in der Kategorie
Straßen- und Eisenbahnbrücken. Die Jury betont, dass durch den Einsatz
dieser Carbonhänger Netzwerkbogenbrücken einen wahren Entwicklungsschub
erhalten. Ausgezeichnet wurde auch die akribische Planung und
begleitende Forschung, die die herausragende Ingenieurleistung
ermöglichten. Das Bauwerk leistet nach Ansicht der Jury einen wertvollen
Beitrag zum ressourcenschonenden Bauen.
Kleinste „Eisenbahnbrücke“ der Welt
Eine
Erweiterung der Modelleisenbahnanlage „Miniatur Wunderland“ in der
Hamburger Speicherstadt erforderte die Verbindung zweier
denkmalgeschützter Gebäude für die Ausstellungsbesucher. Die Jury
würdigt die kleinste „Eisenbahnbrücke“ der Welt für ihre
Ingenieurbaukunst als „minimalistischer Entwurf für anspruchsvolle
Bedingungen“. Zugleich wurde die Möglichkeit der vollständigen
Rückbaubarkeit mitbedacht. Die Hamburger Touristenattraktion erhält den
Deutschen Brückenbaupreis 2023 in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken.
Erstmaliger Sonderpreis für Nachhaltigkeit
Der
erstmalig vergebene Sonderpreis für eine herausragende Lösung oder
Entwicklung auf dem Weg zum klimaneutralen Bauen geht an die Brücke
Stokkumer Straße. Die Pilotbrücke, mit der ein Wirtschaftsweg über die
A3 geführt wird, ist richtungsweisend bei Baugeschwindigkeit,
Ressourcenschonung und CO2-Einsparung. So wurde als
Baumaterial lokal anstehender Erdstoff verwendet. Das Pilotprojekt ist
laut Jury „ein höchst beachtenswerter Schritt auf dem Weg zum
klimaneutralen Bauen“.
Dipl.-Ing. Andreas Keil und sein Kollege Dipl.-Ing. Lorenz Haspel (schlaich bergermann partner sbp), Dr.-Ing. Christian Böttcher (panta ingenieure gmbh), und Dipl.-Ing. Thorsten Balder mit Dipl.-Ing. Dominik Radtke in Stellvertretung von Jörg Kranz (Heitkamp Brückenbau GmbH), nahmen stellvertretend für ihre Teams die Preise entgegen.
Gefeiert wurden die Gewinner von den etwa 1.200 Gästen der Preisverleihung aus Fachwelt, Politik und Wirtschaft. Gastgeber waren die Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure VBI, die seit 2006 alle zwei Jahre gemeinsam den Deutschen Brückenbaupreis für herausragende Bauingenieurleistungen vergeben. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr ist erneut Förderer und Schirmherr des Deutschen Brückenbaupreises.
Der Jury gehören an:
- MR Prof. Dr.-Ing. Gero Marzahn, BMDV, Leiter des Referat StB 24 Ingenieurbauwerke, (Juryvorsitzender)
- Prof. Dr.-Ing. Annette Bögle, HCU HafenCity Universität Hamburg
- Eberhard Pelke, ehem. Dezernat Ingenieurbauwerke, Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement
- Ralf Schubart, Ingenieurbüro Meyer + Schubart
- Anja Vehlow, DB Netz AG
- Dr.-Ing. Gerhard Zehetmaier, WTM Engineers GmbH
Nominierungen der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken
- Brücke „Miniatur Wunderland“, Hamburg (Hamburg)
- Carl-Alexander-Brücke, Dorndorf (Thüringen)
- Mühlensteg, Besigheim (Baden-Württemberg)
Nominierungen der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken
- Fuldatalbrücke, Bergshausen (Hessen)
- Pilotbrücke Stokkumer Straße, Emmerich (Nordrhein-Westfalen)
- Stadtbahnbrücke, Stuttgart (Baden-Württemberg)