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03.05.2018:
Berlin: Wettbewerb zum Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke entschieden

Die Rudolf-Wissell-Brücke muss durch einen Neubau ersetzt werden. Wegen der schwierigen Rahmenbedingungen dieses Ersatzbaus hatte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz gemeinsam mit der DEGES einen Wettbewerb um die beste Lösung für den Ersatzbau ausgelobt. Als Sieger des Wettbewerbes ist das Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner, Berlin, hervorgegangen. Die neue Rudolf-Wissell-Brücke wird aus zwei nebeneinander verlaufenden Brücken bestehen.

„Die Rudolf-Wissell-Brücke muss erneuert werden. Mit der Wettbewerbsentscheidung geben wir den Startschuss für die Planung des Ersatzneubaus“, erklärt Senatorin Regine Günther.

Das wichtigste Kriterium, die Aufrechterhaltung der Verkehrsströme auf der A 100, kann weitestgehend auch während der Bauzeit erfüllt werden. So stehen, bis auf wenige Ausnahmen, über die gesamte Bauzeit hinweg drei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung, um den für Berlin wichtigen Wirtschaftsverkehr zu sichern und die Region vor dem Dauerstau zu bewahren.

Basierend auf dem Siegerentwurf des Ingenieurbüros Leonhardt, Andrä und Partner (LAP) entstehen zwei nebeneinander verlaufende Brücken; eine für jede Fahrtrichtung. Zuerst wird die Fahrbahn Richtung Norden separat neu gebaut und an das AD Charlottenburg herangeführt. Anschließend wird die neue Fahrbahn in Richtung Süden in Lage der alten Brücke errichtet.

„Die Auffächerung führt zu einer verbesserten Linienführung im Autobahndreieck Charlottenburg. Die Entzerrung der Zu- und Abfahrten ermöglicht eine Erhöhung der Verkehrssicherheit“, so DEGES-Bereichsleiter Andreas Irngartinger.

Außerdem erhält die Rudolf-Wissell-Brücke einen breiteren Brückenquerschnitt als bisher. So stehen dem Verkehr in jede Richtung jeweils drei Fahrstreifen sowie ein verlängerter Einfädelungs- bzw. Ausfädelungsstreifen zur Verfügung. Auch der Lärmschutz soll im Zuge des Neubaus verbessert werden.

Ein Baubeginn lässt sich heute nicht verlässlich prognostizieren, wird aber keinesfalls vor 2023 erfolgen. Bis dahin werden die Planungen auf Basis des Siegerkonzepts weiter vertieft sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung und danach ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Nach einer ersten Einschätzung wird die neue Rudolf-Wissell-Brücke rund 200 Mio. Euro kosten, die vom Bund getragen werden. Um die bestehende RWB bis dahin verkehrssicher zu halten, finden in den Sommerferien 2018 Instandsetzungsarbeiten an der Fahrbahn in Richtung Süd statt.

Start des Ideenwettbewerbs war im Januar 2017. Ingenieurbüros und Arbeitsgemeinschaften europaweit konnten sich an der Aufgabe beteiligen. Aus den Bewerbungen wurden sechs Büros ausgewählt, die erste Entwürfe für den Ersatzneubau entwickeln sollten. Anschließend wurden die eingereichten Wettbewerbsbeiträge geprüft. Die besten drei Teilnehmer zogen daraufhin in die nächste Runde ein und vertieften ihre Lösungsvorschläge.

In der Wettbewerbsjury saßen Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur, der Senatsverwaltung Berlin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, der Wissenschaft sowie der DEGES. Zu den Wettbewerbskriterien gehörten neben der Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses während der Bauzeit bzw. verkehrliche Auswirkungen auch Konstruktion/Bautechnologie, Planungs-/Bauzeit, Genehmigungsfähigkeit, Projektkosten/Wirtschaftlichkeit sowie Umweltverträglichkeit.


Quelle: Senat Berlin

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